Honeywell soll Sanierung der Altlasten am De-Haën-Platz zahlen!

Stefan Müller, Fraktionsvorsitzender

Großen Unmut bei den Anwohnern riefen die Berichte zum Stand der Boden- und Grundwasseruntersuchungen wegen chemischer Altlasten rund um den De-Haën-Platz hervor. Die Aussagen der anwesenden Fachleute unter der Moderation von Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) wechselten den ganzen Abend zwischen Beschwichtigung und besorgniserregenden Mitteilungen.

Wie gefährlich die Kontamination in einzelnen Bereichen tatsächlich ist, beziehungsweise sein kann, machten die Aussagen des Vertreters der DEKRA Umwelt GmbH deutlich. Normaler Betrieb, also auch Spielen auf den Flächen sei problemlos, buddeln sollten die Kinder aber besser nicht. Keine schöne Mitteilung für Mitarbeiter, Eltern und vor allen Dingen die Kinder der ansässigen Einrichtungen. Abgeraten wurde auch von der Anpflanzung von Nutzpflanzen auf Flächen mit erhöhten Werten.

Bereits jetzt sind in einem nicht unerheblichen Maße Kosten für Region und Stadt Hannover entstanden, hier scheint kein Ende in Sicht. Auf die Frage des linken Regionsabgeordneten Stefan Müller, ob diese Kosten dem Verursacher in Rechnung gestellt werden, sagte der Regionspräsident, man sei im Gespräch mit der Firma Honeywell, könne aber noch nichts Abschließendes sagen. Eine Vertreterin der Stadt ging da weiter. Sie teilte mit, dass die Stadt in Kürze die öffentlichen Flächen sanieren werde und anbiete, die privaten mitzusanieren, selbstverständlich bei Kostenteilung.

Auf die Frage des linken Ratsmitglieds Michael Höntsch, ob die Region die freie Störerauswahl wahrnehme und Honeywell gegenüber Ersatzvornahme erkläre, um so die Kosten einklagen zu können, sah sich der Regionspräsident nicht in der Lage zu antworten. Auch den Verweis auf die Wohnanlage Empelde – hier musste der Verursacher Krauss Maffei zahlen - ließ Jagau unkommentiert. Offensichtlich sollen auf einzelne Eigentümer Kosten in Höhe von bis zu 10.000 Euro zukommen. Der Regionspräsident wies darauf hin, dass alle strittigen Fragen mit den Eigentümern direkt im Einzelgespräch geklärt werden sollen. Bei rund 120 Eigentümern ein schier endloses Verfahren, das die Anwesenden empört zurück wiesen.

Anwohner, Eigentümer und weitere Betroffene zeigten sich verunsichert und verärgert und luden zur Gründung einer Bürger-Initiative am kommenden Montag in die IGS List ein. Die Fraktionen der LINKEN in Rat und Regionsversammlung werden sie dabei tatkräftig unterstützen und entsprechende Anträge stellen.