Region legt Zahlen zur Auswirkung der Pandemie auf Jugendliche vor. Jessica Kaußen: Jugendliche dürfen nicht die Verlierer der Pandemie werden

Bereits im letzten Jahr hatte Regionspräsident Hauke Jagau darauf hingewiesen, dass die Pandemie nachteilige Folgen auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben würde. Diese Einschätzung bestätigt auch ein Bericht über die Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche der von der Region Hannover Ende Januar vorgelegt wurde.

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit der Jugendlichen im Alter von 15 Jahren und unter 25 Jahren bezeichnet der Bericht dabei als auffällig.  Die Auswertung folgert: „In den Jahren zuvor war die Jugendarbeitslosigkeit rückläufig, im Corona-Jahr 2020 stieg sie im Vergleich zu den Vorjahren nicht nur früher, sondern auch deutlicher an und wurde durch den jahreszeitlichen Anstieg zum Schuljahr- und Ausbildungsende im Sommer noch zusätzlich verstärkt“.  Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote bei den jugendlichen Arbeitslosen um 1,5 Prozent auf 7,2 Prozent bilanziert der Bericht weiter.

Aktuell beträgt die Quote im Januar sogar 10,6 Prozent, wie die Hannover Allgemeine Zeitung  (HAZ) vom 30.1.2021 berichtete. In derselben Ausgabebilanziert  die HAZ, dass die Pandemie alleine in Hannover 6400 Jobs vernichtet hätte.

Die Vorsitzende der  Partei Die Linke in der Regionsversammlung Hannover, Jessica Kaussen, stellt dazu fest, dass die Lehren aus der Corona-Pandemie auf keinen Fall auf die ökonomischen Folgen beschränkt bleiben dürfen. Bereits jetzt ist absehbar, dass die bundesdeutsche Gesellschaft nicht gut auf eine außergewöhnliche historische Herausforderung vorbereitet war. Weder im Gesundheitswesen, noch in der Sozial- und Jugendarbeit gibt  es und gab es Krisenreserven für  die Absicherung vulnerabler Bevölkerungsschichten.

Jessica Kaußen: Die staatlichen sozialen Netze sind dünnmaschig geworden und die Träger der freien Wohlfahrt werden nach dem Grundsatz finanziert: um so weniger sie Kosten, um so besser. Kaussen abschließend: „Die Krise kann nicht alleine in den Kommunen gelöst werden“.

Dass Geld zur Finanzierung des sozialen Wiederaufbaus, unter anderen in der Jugendhilfe und für ein arbeitsmarktpolitisches Programm für junge Arbeitslose, kann nur mit einer einmaligen Vermögensabgabe und der Wiedereinführung der Vermögenssteuer erfolgreich zur Verfügung gestellt  werden. Genau diese finanzpolitischen Instrumente fordert die Partei Die Linke in ihrem aktuellen Entwurf für ihr Programm zum kommenden Bundestagswahlkampf.