Sozialticket / Daten aus Köln sind der Beweis: Region Hannover hat Kosten deutlich zu hoch angesetzt

Stefan Müller, Fraktionsvorsitzender

Stadt Köln kommt dieses Jahr mit 2,8 Mio. Euro Zuschuss aus – Tendenz stark fallend

 

 

 

In der Stadt Köln gehören rund 175.000 Menschen zur Berechtigtengruppe des Sozialtickets – knapp 30.000 mehr als in der Region Hannover. Trotzdem muss die Millionenstadt für das laufende Jahr nur einen Zuschuss von rund 2,8 Mio. Euro zahlen. Im nächsten Jahr ist sogar nur ein Zuschussbedarf von rund 1,2 Mio. Euro für das Sozialticket eingeplant. Darauf macht DIE LINKE in der Regionsversammlung aufmerksam. „Die Kosten für ein Sozialticket, die die Verwaltung der Region Hannover ermittelt hat, sind deshalb entschieden zu hoch gegriffen“, betont Stefan Müller, Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Regionsversammlung. Er beruft sich auf eine Vorlage der Stadt Köln vom 14. August dieses Jahres.

Auch die Stadt Köln hatte zu Beginn die Kosten für das Sozialticket viel zu hoch angesetzt. Bereits nach einem Jahr zeigte sich allerdings: „Rabattierte Tickets führen zu deutlich geringeren Verlusten als bisher angenommen“, so das Ergebnis einer Studie für den Verkehrsverbund Rhein-Sieg aus dem November vergangenen Jahres. „Der vorab kalkulierte städtische Erstattungsbetrag war zu hoch bemessen.“ Als Gründe nennt diese Studie: Menschen mit wenig Geld nutzten Busse und Bahnen durch das Sozialticket „erheblich mehr“. Außerdem gebe es deutlich weniger Schwarzfahrer: „Vorwiegend bisherige Schwarzfahrer kaufen nun ein Ticket.“

Diese Ergebnisse aus Köln machen Stefan Müller Mut, weiter in der Region Hannover mit Vehemenz für das Sozialticket zu kämpfen. „Geben Sie sich einen Ruck und führen Sie das Sozialticket auch in der Region Hannover ein!“, appelliert er an SPD und Grüne. „Die Zuschüsse werden deutlich geringer sein als vom Regionspräsidenten behauptet.“