Bürgerbefragung zur D-Linie: Grüne sind als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet

Die Linksfraktion in der Regionsversammlung hält nichts von der von SPD und Grünen beschlossenen regionsweiten Bürgerbefragung zur D-Linie. „Wieso sollen die Einwohner der Umlandkommunen über etwas abstimmen, was sie wegen fehlender Betroffenheit nicht interessiert und was sie deshalb meist auch gar nicht kennen?“, fragt der linke Verkehrspolitiker Michael Fleischmann. „Die Befragung gefährdet so die Realisierung der ersten Niederflurbahn in Hannover.“ DIE LINKE, die seit jeher für die Niederflurbahn steht, befürwortet eine Bürgerbefragung in den betroffenen Stadteilen Hannovers.

„Man befragt etwa bei der geplanten Einführung von Expresszügen nach Springe auch nicht die Einwohner der gesamten Region Hannover“, betont Fleischmann. „Die Grünen sind beim Thema D-Linie mit großspurigen Worten als Tiger gestartet und nun als Bettvorleger gelandet. Die Grünen haben Angst vor der eigenen Courage, anstatt der SPD die Pistole auf die Brust zu setzen“.

Fleischmann kritisiert die Grünen, weil sie seiner Meinung nach die Koalitionsfrage hätten stellen müssen. „Es ist sonnenklar, dass es aus städtebaulicher Sicht nur eine Niederflurbahn auf der Linie 10 geben kann“, stellt Fleischmann klar. „Das Steintor und die Limmerstraße etwa dürfen nicht mit Hochbahnsteigen verschandeln werden. Außerdem kann die Linie 10 als Niederflurbahn problemlos bis zum Bismarckbahnhof geführt werden und damit die Südstadt anbinden.“ Die kleinen Hochborde für die Niederflurbahn kann man in der Sallstraße besser unterbringen als die klobigen großen Hochbahnsteige. Bisher fährt dort die überlastete Buslinie 121, die dann entfallen kann.