Faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung für Logistiker!

Michael Fleischmann, stellv. Fraktionsvorsitzender

Umlandkommunen als Logistikstandort geplant

Goldgräberstimmung macht sich breit: Die Region Hannover soll sich nach dem Willen von Region und Umlandkommunen zu einem bedeutenden Logistikstandort entwickeln. Die Bedingungen dafür sind exzellent, weil Hannover mitten im Kreuz wichtiger Autobahn- und Schienen-Verbindungen liegt.

Nach der Ansiedlung des E-Commerce-Unternhemens Netrada auf dem Messegelände schaut die Region jetzt auf ein großes Gebiet zwischen Wunstorf-Kohlenfeld und Barsinghausen-Groß-Munzel, wo künftig neue Lagerhallen und Verteilzentren entstehen sollen. Hunderte, wenn nicht Tausende Arbeitsplätze können geschaffen werden.

Die Linksfraktion in der Regionsversammlung hat nichts gegen die neuen Arbeitsplätze, hebt aber mit Blick auf die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen den mahnenden Finger. Denn in der Logistikbranche dominiert miese Bezahlung, und prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit ist in großem Stil anzutreffen, obwohl die Firmen oft glänzend verdienen.

„Das muss ein Ende haben“, betont Michael Fleischmann, stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion, und hat in die Regionsversammlung einen Antrag eingebracht. Darin wird gefordert, dass sich am Standort Barsinghausen/Wunstorf nur Unternehmen ansiedeln dürfen, die den Beschäftigten einen Stundenlohn oberhalb der Niedriglohnschwelle von derzeit 9,15 Euro zahlen. Die Unternehmen sollen außerdem mit Leiharbeit und Werkverträgen prekäre Arbeit eindämmen oder unterbinden und die Gründung eines Betriebsrats ermöglichen.