Großburgwedeler Gedenkstein mit Namen von SS-Schergen ist Schandfleck für Region Hannover

Bürgermeister Hoppenstedt als Moderator gescheitert

DIE LINKE in der Regionsversammlung schließt sich der Kritik der deutsch-israelischen Gesellschaft und des Simon-Wiesenthal-Centers an der Gedenkstätte in Großburgwedel an. Damit will die Stadt Burgwedel an gefallene Soldaten und Männer der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg erinnern. Das Denkmal, das auch international bei jüdischen Organisationen und Medien für Aufsehen gesorgt hat, soll am Volkstrauertag enthüllt werden. Dagegen wollen AntifaschistInnen demonstrieren, und das Denkmal hat eine lange Vorgeschichte.

Seit einigen Jahren diskutieren Verantwortliche in Großburgwedel kontrovers, wie an deutsche zivile und militärische Tote im Zweiten Weltkrieg, aber auch an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden soll. Der Ortsrat hatte sich mit großer Mehrheit für ein Mahnmal für die „Gefallenen der beiden Weltkriege, den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 bis 1945, von Flucht und Vertreibung“ entschieden.

27 von den Nazis ermordete Säuglinge polnischer Zwangsarbeiterinnen werden nicht auf dem Mahnmal erwähnt. Da aber die Namen von Männern, die der SS und der Waffen-SS angehörten, aufgeführt werden, forderten die Vertreter der jüdischen Gemeinde, die Namen der jüdischen Opfer nicht auf demselben Mahnmal zu veröffentlichen. Das war von heftigen Auseinandersetzungen in der SPD begleitet, federführend waren jedoch die örtlichen CDU-Spitzen.

„Ein solches Mahnmal ist ein Problem für die ganze Region Hannover und vor allem für die CDU“, sagt Jörn Jan Leidecker, Fraktionschef der LINKEN in der Regionsversammlung. „Es ist dem Burgwedeler Bürgermeister Hoppenstedt nicht gelungen, seine Parteimitglieder in Großburgwedel zu einer wertschätzenden Haltung gegenüber den Opferinteressen zu bewegen. Es wäre der richtige Weg, die Eröffnung zu verschieben und unter Einbeziehung der Region zu einer verantwortungsvollen Umgestaltung des Mahnmals zu kommen.“