Uli Wolf: Deutschlandticket und Hannover-Card Schritt in richtige Richtung. Zugangsschranken müssen jedoch vermieden werden.

Grundsätzlich begrüßt die Linksfraktion in der Regionsversammlung Hannover die Einführung des Deutschlandticket und der Hannover-Card. Dr. Ulrich Wolf, verkehrspolitscher Sprecher der Fraktion, verweist jedoch darauf, dass die ausstehende Umsetzung zu einem Ausschluss nicht geringer Teile der Bevölkerung führt.

Sowohl Deutschlandticket als auch Hannover-Card müssten ohne hohe technische Hürden für alle Teile der Bevölkerung nutzbar sein, stellt Ulrich Wolf fest.

Die Linksfraktion in der Regionsversammlung hat daher für die nächste Sitzung des Gremiums einen Antrag zum vereinfachten Erwerb beider Fahrscheine gestellt. Denn das Deutschlandticket soll man nur mit einem Smartphone digital erwerben dürfen. Das diskriminiert einen nennenswerten Teil der Bevölkerung, der von der Nutzung des Deutschlandtickets von vornherein ausgeschlossen wird. Diesen Menschen wird ein Kauf des Deutschlandtickets verwehrt, nur weil sie kein Smartphone haben. Möglich, dass sie aus persönlichen oder finanziellen Gründen nicht dazu in der Lage sind ein Smartphone zu nutzen. Möglich auch, dass die Nutzenden nicht selbst elektronisch zahlen können oder dürfen. Die Chipkarte ist die Lösung. Sie ist in Bremen, Hamburg, Berlin und in Tarifverbünden in Hessen oder Nordrein-Westfalen üblich und ermöglicht allen Kund*innen ohne Smartphone die unkomplizierte digitale Fahrscheinnutzung und -bezahlung. Die Zahlung ist dabei auch durch Dritte möglich.

Bisher erhalten das Jobticket Beschäftigte, die in der Region Hannover arbeiten, auch wenn sie außerhalb der Region Hannover wohnen. Auspendelnde, die in der Region Hannover wohnen, aber außerhalb der Region Hannover arbeiten, gehen leer aus. Diese Diskriminierung darf nicht sein. Eine Gleichbehandlung mit der hiesigen Bevölkerung sollte selbstverständlich sein, führt Ulrich Wolf abschließend aus.