Erhöhung der Kapitaldecke bei der KSG Hannover GmbH

Antrag gemäß § 8 Geschäftsordnung

 

In die Sitzung des Ausschuss für Soziales, Wohnungswesen und Gesundheit am 14.08.2018

In die Sitzung des Ausschuss für Verwaltungsreform, Finanzen, Personal, und Organisation am 04.09.2018

In die Sitzung des Regionsausschusses am 18.09.2018

In die Sitzung der Regionsversammlung am 25.09.2018

 

Antrag:

Die Vertreter der Region in der Gesellschafterversammlung der KSG Hannover GmbH werden beauftragt, eine Kapitalerhöhung um 20 Millionen Euro bei der KSG Hannover GmbH bis spätestens zum 31.12.2018 herbeizuführen, um den Wohnungsbau in der Region zu fördern. Hierzu ist vorrangig auch mit der Sparkasse Hannover als beteiligtes Unternehmen zu verhandeln.

Über den jeweiligen Sachstand werden die Gremien regelmäßig informiert.

 

Begründung:

Die Kreditzinsen sind derzeit auf einem historisch niedrigen Stand. Mit einer Erhöhung des derzeit verfügbaren Eigenkapitals durch die Sparkasse Hannover und Region Hannover um 20 Millionen Euro würde die KSG Hannover GmbH in die Lage versetzt, für 100 Millionen Euro bezahlbare und dabei verstärkt öffentlich geförderte Wohnungen zu bauen, die bekanntermaßen in der Region Hannover in großer Anzahl fehlen.

Laut dem Geschäftsbericht 2017der KSG sind die langfristigen Verbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2017 deutlich gestiegen. Die Eigenkapitalquote hat sich infolgedessen um ca. 3 Prozentpunkte auf 35% verringert.1

Laut einer aktuellen Expertise des DGB Niedersachsen existiert eine gigantische Baulücke in Niedersachsen. Eine Folge davon sind stark steigende Wiedervermietungsmieten. 43,3 Prozent aller Haushalte in Hannover müssen mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens allein für ihre Miete (brutto-kalt) ausgeben.

Gemäß dem soeben vom Oberbürgermeister veröffentlichen „Lagebericht zur Stadtentwicklung 2017“ steht Hannover im deutschen Großstädtevergleich bei der Schaffung neuen Wohnraumes  (Bauintensität) bundesweit auf dem drittletzten Platz. In der Landeshauptstadt Hannover sind laut diesem Bericht im Jahr 2016 insgesamt nur 867 neue Wohnungen fertiggestellt worden. 2

Der Sozialwohnungsbedarf bis 2025 in der Region Hannover liegt bei 13.000 Sozialwohnungen. 7.000 dieser benötigten Wohnungen müssen durch Neubau. Umbau, Ausbau und Erweiterung geschaffen werden.3

Einer steigenden Zahl von Singlehaushalten steht kein Zuwachs in gleichem Maße an adäquaten Wohnraum gegenüber. Deutlich wird dieses an der Entwicklung der Jahre 2011 bis 2015. Dem Zuwachs von 18.378 Einpersonenhaushalten stand gerade einmal ein Zuwachs von 2.831 kleinen Wohnungen gegenüber. 4

Laut den Geschäftsberichten 2016 und 2017 der KSG Hannover GmbH hat sich ihr Immobilienbestand um lediglich 25 bzw. 41 Wohneinheiten erhöht! 1

Angesichts der derzeitigen Zinskonditionen könnte mit außergewöhnlich günstiger Finanzierung neuer Wohnraum geschaffen und dabei zugleich der hohe Bedarf an öffentlich gefördertem Wohnraum beschleunigt gedeckt werden.

1www.ksg-hannover.de/die-ksg/unternehmensberichte

2 www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Planen,-Bauen,-Wohnen/Stadtplanung-Stadtentwicklung/Publikationen/Schriften-zur-Stadtentwicklung

3regions-sitzungsdienst.hannit.de/ri/___tmp/tmp/4592481-136963802142/963802142/01169284/84-Anlagen/01/WoBI_Stand.pdf

4 Wohnraumbedarfsanalyse-Abschätzung des Wohnraumbedarfs bis ins Jahr 2025 in der Region Hannover, Dezernat III; Team Regionalplanung -61.01, Team Statistik -15.02, Hannover, 27.03.2017.